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Faustball mU12 wird Deutscher Vizemeister

Auf dem Foto von links: Henry Blanquett, Dustin Reinfeld, Lennart Schlicht, Lasse Paesler, Leo Wolf, Junes Hüls; knieend Mats Hermanns, hinten Trainer Ole Wolf und Kevin Blanquett||||||||||
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Bei ihrer ersten DM triumphierten die Bardowicker U12-Jungs und kämpften sich grandios bis zum Finale vor. Eine tolle Leistung mit viel Emotionen. Und das alles neben der DM der Männer und Frauen auf dem großen Sportgelände des VfL Kellinghusen (Schleswig-Holstein).

Was für ein Wochenende. Nach vier Jahren nahmen erstmals wieder Bardowicker U12-Jungs an einer Deutschen Meisterschaft teil. Nach einer grandiosen Leistung bei der Landesmeisterschaft fuhr das Team von Trainerduo Kevin Blanquett und Ole Wolf als Niedersachsenmeister nach Kellinghusen, wo neben der U12-DM auch die Bundesliga-Männer und -Frauen um den nationalen Titel kämpften. Die Bardowicker hatten am Samstag mit fünf Spielen ein volles Programm in der Vorrunde, bei 30 Grad sicher für alle Teilnehmer eine besondere Leistung.

Der TSV startete gegen den TV Herrnwahlthann (Bayern) gleich mit einer echten Zitterpartie, in beiden Sätzen ging es in die Verlängerung und endete 12:14 und 15:14. Das war direkt das knappste aller insgesamt 60 Vorrundenpartien dieser Meisterschaft. Wie wichtig dieses enge Ergebnis war, stellte sich dann auch erst ganz am Ende heraus. Am ersten Tag wurden nur zwei Spielsätze ausgespielt, ein Unentschieden war somit zunächst noch möglich. Die weiteren Gegner an diesem ersten Turniertag konnten die Domstädter Jungs dann besser in Schach halten und gewannen gegen den Wardenburger TV (Niedersachsen) mit 11:7, 11:1, gegen TSV Wiemersdorf (Schleswig-Holstein) mit 11:4 und 11:9 sowie gegen TV Rendel (Rheinland) mit 11:3 und 11:5. Nur der TSV Kleinvillars brachte die Bardowicker ins Schwanken und gewann immerhin einen Satz, das zweite Unentschieden mit 11:5 und 6:11. Die Nervosität war den Jungs an diesem ersten Tag noch deutlich anzumerken, die Souveränität und Sicherheit im Spielaufbau fehlte phasenweise völlig. Mit 8:2 in Punkten und Sätzen war man gleich auf mit dem TSV Kleinvillars und TV Herrnwahlthann. Nur der bessere Ballquotient verhalf dem TSV auf Platz eins der Gruppe A, der direkte Einzug ins Viertelfinale war damit besiegelt. Spielführer Mats Hermanns und sein Team freuten sich riesig.

Doch schnell kann dieser vermeintliche Vorteil zum Gegenteil umschlagen. Am nächsten Tag trafen die Bardowicker auf den TV Brettorf, der sich im Qualifikationsspiel bereits eingespielt hatte und mit einem Sieg im Rücken viel Selbstvertrauen am frühen Morgen getankt hatte. Eine echte Zitterpartie mit vielen Schlachtenbummlern und viel Emotionen nicht nur am Spielfelrand nahm seinen Lauf. So ging der erste Satz dann auch direkt in die Verlängerung und Bardowick behielt mit 13:11 das glücklichere Ende. Aufkommender Wind ließ Angreifer Mats Hermanns die Bälle ein ums andere mal ins hintere Aus schlagen, die Unebenheiten machten es für die Abwehr mit Leo Wolf und Lennart Schlicht nicht einfacher. So hieß es schnell Satzausgleich und 6:11, TV Brettorf war spielerisch deutlich im Aufwind und eine erste Niederlage lag für Bardowick bereits in der Luft. Doch die TSV-Jungs behielten Nerven, blieben ruhig und engagiert und warteten auf ihre Chancen. Schnell lag man allerdings drei Punkte zurück, doch als Dustin Reinfeld im Entscheidungssatz einen eigentlich unmöglichen Ball noch von der Rasenkante rettete, der von seinen Teamkollegen noch über die Leine gebracht wurde und am Ende zum Punkt führte, war der Siegeszug nur noch schwer zu stoppen. Mehrere Eigenfehler und Fußfehler bei der Angaben auf der Seite von Brettorf, machte es den Bardowickern in der Schlussphase noch ein wenig leichter. Mit 11:7 ging der dritte Satz an Bardowick und die Erleichterung war nicht nur bei den Spielern und Trainern, sondern auch bei den mitgereisten Eltern und Fans zu spüren.

Im Halbfinale wartete erneut der TSV Kleinvillars. Beide Teams spielten auf Augenhöhe und bis zum Schluss blieb die Partie offen. Die Abwehrleistung wurde auf TSV-Seite immer besser, nur einige Abstimmungsfehler machten hin und wieder Probleme. Auch das zeitweise sehr vorsichtige Zuspiel brachte Hermanns nicht in die optimale Angriffsposition. Aber mit geschickt kurz gespielten Angaben gleichte er desöfteren direkt wieder aus. 9:11, 11:7 und 11:7 war ein weiterer Sieg und der Jubel kannte keine Grenzen: Finale. Das hätte anfangs niemand für möglich gehalten.

Nach einer längeren Wartezeit ging es dann ins Endspiel gegen TV Unterhaugstedt (Schwaben). Unter den Augen vieler Zuschauer und auch einiger Idole aus der Bundesliga, die ihre Spiele bereits hinter sich hatten, starteten die TSV-Jungs wie immmer motiviert. Aber doch recht schnell wurde deutlich, dass Unterhaugstedt enorm ballsicher zurückspielte und die Kräfte bei den Bardowickern am Ende waren Mit 5:11 und 5:11 gewannen die Schwaben am Ende doch recht deutlich und auch verdient. Doch die Bardowicker hatten nicht wirklich verloren, sondern Silber gewonnen und sind damit die zweitbeste Mannschaft Deutschlands. Ein ganz großer Erfolg. Herzlichen Glückwunsch.

Es spielten: Henry Blanquett, Mats Hermanns, Junes Hüls, Lasse Paesler, Dustin Reinfeld, Lennart Schlicht, Leo Wolf. Trainerteam: Kevin Blanquett und Ole Wolf.